Wir (hannahli und ich) waren mal wieder im Schauspielhaus!
Woyzeck ist ein armer Soldat, der ein
uneheliches Kind mit Marie hat. Er liebt diese kleine,
gesellschaftlich nicht geachtete Familie über alles, doch er hat
kaum Zeit, sich zu ihr zurückzuziehen, denn es fehlt immer an Geld.
Alles was Woyzeck verdient, gibt er Marie, er geht sogar so weit,
sich gegen Bezahlung für medizinische Versuche eines skrupellosen,
egoistischen Arztes zur Verfügung zu stellen,
die seine physische und psychische Gesundheit vollends ruinieren.
Auch vom Hauptmann wird er nur ausgenutzt und verspottet. Als er
schließlich entdeckt, dass Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt,
bricht für ihn eine Welt zusammen. Er gehorcht den Stimmen, die er
schon länger hört, und tötet Marie.
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Woyzeck ist ein stiller Mensch, immer
einsam und denen, die ihn quälen, ewig unterlegen. Erst am Ende des
Stückes setzt er sich mit dem Mord an Marie auf tragische Weise zur
Wehr, doch auch damit hilft er sich letztendlich nicht.
Entsprechend gedämpft ist die
Stimmung, in der einen ein solches Stück entlässt, und trotzdem ist
es auf jeden Fall sehenswert. Die Verbindung von Theater und Musik
ist wirklich gelungen, nie wirkt eine Gesangseinlage unnatürlich,
der Wechsel zwischen Sprechtext und den Songs von Tom Waits kommt
einem ganz selbstverständlich vor. Ein beklemmend kaltes Bühnenbild
und fantastische Darsteller tun ihr Übriges.
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Besonders gefallen hat mir...
… das Bild mit der Violine, das die
Regisseurin für die Ermordung Maries gefunden hat.
Ändern würde ich…
… das Kostüm der Marie, das würde
ich mir anders vorstellen.
Das Lied, das ich am besten finde,
war...
… „All the world is green“ von
Ina Piontek und Sebastian Wendelin gemeinsam gesungen.
Empfehlenswert für Leute, die...
… ein Stück zum Nachdenken wollen,
auch wenn es nicht gerade gute Laune macht. Ich fand es nicht ganz
einfach, den Woyzeck so leiden zu sehen.